(23.4.21) Der 4. Ostersonntag ist der Tag des guten Hirten und somit traditionell der Weltgebetstag um geistliche Berufe. Diese Berufungen fehlen nicht nur in der Kath. Kirche, mittlerweile auch in den Evangelischen Kirchen.
Es fehlt nicht nur an Männern und Frauen, die ein zölibatäres Leben wählen wollen, es fehlt auch an Kandidaten und Kandidatinnen für den Beruf des Pastoralreferenten. Einige wollen schon gar nicht mehr um Berufungen beten, weil sie sagen, dass es nicht an Berufungen mangele, sondern an Bischöfen, die die Berufenen auch weihen und senden. Wie soll man heute als Priester an-gemessen für unseren Beruf werben, wenn man nur kleinlaut sagen kann, wie erschüttert man selbst über einige Vorgänge in der Kirche ist. Zahlreiche Menschen treten aus nachvollziehbaren Gründen aus der Kirche aus. Die Schlagzeilen stellen leitende Geistliche oft zu Recht an den Pranger und verschiedene Satiremagazine oder Karikaturisten nutzen die Fehler der Kirche wirksam aus. Das ist für viele im geistlichen Dienst der Kirche, die sich redlich mühen, bitter, beschämend und frustrierend. Trotzdem liegt mir die christliche Botschaft, gerade die Osterbotschaft, die im krassen Widerspruch zu manchen kirchlichen Verhaltensweisen steht, am Herzen und ist mir nach wie vor meinen ganzen Einsatz wert. Bitten wir den Herrn der Ernte, dass er Arbeiterinnen und Arbeiter in seine Ernte sende und den Weinstock der Kirche reinige und beschneide, damit er weiter gute Früchte bringen kann.
(Rainer B. Irmgedruth)