Neugestaltung Kirchplatz

Neugestaltung unseres Kirchplatzes

Aktuelles Konzept der Kirchplatzgestaltung

Vor gut sieben Jahren begannen in den damaligen Leitungsgremien der Pfarrgemeinde (Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat) erste Überlegungen für eine Neu- bzw. Umgestaltung unseres Kirchplatzes. Gründe, sich mit diesem Thema zu beschäftigen, gab und gibt es reichlich:

  • Beim Betreten oder Verlassen des Gottesdienstes blockieren sich die kommenden und gehenden Kirchbesucher oft gegenseitig, weil die gepflasterten Zugänge zur Kirche schmal und eng sind.
  • Rasenflächen sind zwar zahlreich vorhanden, doch sind sie – besonders bei Nässe – nicht gut betretbar.
  • Angesichts dieser Einschränkungen ist es für Gruppen kaum möglich, z.B. nach den Gottesdiensten noch eine Zeitlang zusammenzustehen und sich zu begegnen.
  • Rund um die Kirche eignet sich bislang keine Stelle für die Feier eines Open-Air-Gottesdienstes; diese müssen immer an anderen Orten gefeiert werden.
  • Feste und Feiern (z.B. gemeinsames Grillen) sind auf dem bisherigen Kirchplatz so gut wie unmöglich, meistens verstecken wir uns dann hinter dem Pfarrheim.
  • Eigentlich liegt unsere Propsteikirche mitten in der Stadt, doch wirkt der Kirchplatz wie abgeschnitten von der Öffentlichkeit. Das war früher einmal anders: Auf älteren Bildern stehen nämlich nur die schlanken Linden um die Kirche; dort sieht man weder Zäune noch Sträucher dazwischen, die jetzt den Blick und den Zugang zum Gotteshaus versperren. Wäre es nicht schön, wenn der Kirchplatz offener und ein-ladender gestaltet wäre?
  • In den Dämmerungs- und Abendstunden erscheint der Kirchplatz oft dunkel und trist; ein modernes Beleuchtungskonzept könnte den Platz und die Kirche deutlich attraktiver erscheinen lassen.

Als wir uns damals mit diesen Ideen an den Bürgermeister wandten, kam von ihm die Rückmeldung, dass auch bei der Stadt Beckum Überlegungen im Gange seien, die gesamte Innenstadt aufzuwerten, um die Stadtmitte stärker zu beleben. Und zugleich wurde die Frage gestellt, ob die Katholische Kirchengemeinde Interesse habe, sich daran zu beteiligen. Alle Gremien haben dazu „Ja“ gesagt.

So entstand ein Plan für die innerstädtische Neugestaltung (2000-2024 und folgende):
Phase 1: Umgestaltung des Marktplatzes
Phase 2: Neugestaltung des Kirchplatzes und der Propsteigasse
Phase 3: Neue Verkehrsführung auf der Clemens-August-Straße und Neugestaltung des Parkplatzes vor dem Kolpinghaus und vor dem St. Stephanus-Kindergarten (bislang noch Zukunftsmusik).

Als die Pläne konkreter wurden, entschieden sich Stadt und Kirchengemeinde für einen gemeinsamen Planer, den Architekten Gordon Brandenfels aus Wolbeck. Erste Pläne wurden auf Bürger- und Gemeindeversammlungen vorgestellt und auch kontrovers diskutiert.
Da unser Kirchplatz ein eingetragenes Bodendenkmal ist – mehr als 1.000 Jahre war er der Friedhof der Stadt, ist aber seit rund 200 Jahren außer Betrieb –, wurde auch der Denkmalschutz des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) hinzugezogen.

Nach Pfarrversammlungen und konstruktiven Gesprächen entstand der jetzige Plan als tragfähiger Kompromiss. Dabei konnte den Wünschen der Kritiker weitestgehend entsprochen werden:

  • Große Grünflächen und der Charakter des Platzes bleiben erhalten und werden aufgewertet; eine Versiegelung des Bodens erfolgt nur in geringem Ausmaß.
  • Alle Lindenbäume rund um die Kirche bleiben stehen – eine Linde wird sogar noch dazu gepflanzt werden.
  • Durch neue Rohrleitungen wird die Entwässerungssituation, z. B. bei Starkregen, deutlich verbessert.
  • Alle Arbeiten werden vom Denkmalschutz und von Archäologen beaufsichtigt, begleitet und dokumentiert.
Sicht auf die Kirche aus nordwestlicher Richtung

Wissenswertes:

  • Der Kirchplatz ist kein ungestörter Boden. So wurde vor rund 200 Jahren ein Beinhaus und das Paradies vor dem Nordportal abgebrochen. Mehrfach wurden Wasser- oder Versorgungsleitungen verlegt, ein Stadtmodell wurde aufgestellt.
  • Falls bei den Arbeiten Knochen gefunden werden, die noch zusammenhängend an ursprünglicher Stelle liegen, werden sie höchstens zu Forschungszwecken entnommen, andere Knochenreste werden würdig wiederbestattet werden.
  • Es soll hinter dem Hochchor ein Garten der Erinnerung entstehen, in dem man Ruhe suchen und mitten in der Stadt finden kann.
  • Bänke sollen aufgestellt werden, die zum Verweilen einladen.
  • Ein Himmelsspiegel aus Wasser wird den Blick nach oben lenken.
  • Ein Bronzeband mit Inschriften soll den ganzen Kirchplatz einrahmen, um den Übergang von der (weltlichen) Stadt zum kirchlichen Bereich zu dokumentieren.
  • Um jeden Baum werden Ringe in den Boden gelegt, die die Bewässerung sicherstellen, und die zahlreichen verbleibenden Rasenflächen werden das Versickern von Regenwasser garantieren.

Zurzeit laufen die konkreten Planungsgespräche mit der Stadt, die die Pläne im Rahmen der Innenstadtförderung umsetzen wird und eine Fachfirma mit der Bauleitung beauftragt hat. Dankenswerterweise unterstützt das Land NRW das Projekt zu 70% mit Fördermitteln. Über die Texte für das Bronzeband beraten sich Mitglieder aus dem Kirchenvor-stand und dem Pfarreirat.

Mit freudiger Erwartung können wir dem Baubeginn zum Winter entgegensehen, auf neue Erkenntnisse der Archäologen gespannt sein und auf die Fertigstellung vor dem 800-jährigen Stadtjubiläum 2024 hoffen.

Beckum im Juli 2022
Für den Kirchenvorstand
Rainer B. Irmgedruth, Propst

Sicht auf die Kirche aus südwestlicher Richtung
Kirchplatzkonzept mit Marktständen
Sicht auf die Kirche aus nördlicher Richtung

Hier können Sie ein Faltblatt zur Neugestaltung des Kirchplatzes herunterladen (für beidseitigen Ausdruck).

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