
(18.4.2025) In diesem Jahr hatte der Eine-Welt Ausschuss zum „Anderen Kreuzweg“ mit dem Thema „Bleibet hier und wachet mit mir“ eingeladen. Auf dem Friedhof wurde an verschiedenen Stationen den Gedanken von Mut, Trauer, Mitgefühl und Achtsamkeit nachgegangen.
Die Gruppe machte sich um 7 Uhr bei aufgehender Sonne auf den Weg, um an der 1. Station am Sternengrab an alle Mütter und Väter zu denken, die ein Kind verloren haben. Gleichzeitig kann es auch für die Eltern ein Ort sein, die Kontakt zu ihren Kindern verloren haben und keinen Ort finden, an sie heran zu kommen. Mit dem Gedanken „Bleibet hier und wachet mit mir“ und einer Rose, die als Zeichen der Mitmenschlichkeit abgelegt wurde, ging es zur nächsten Station.
Mit dem Blick auf Simon von Cyrene, der das Kreuz auf sich nahm und damit Jesus eine Last abnahm, wurde an die vielen Menschen gedacht, die heute zu pflegende Angehörige begleiten und oft namenlos ihren Dienst tun; auch an dieser Station bei den noch namenlosen Stelen wurde eine Rose gelegt.
Still ging es weiter zum Grab von Schwester Blanda, die als Zeichen von Herzlichkeit in vielseitiger Form steht. Sie wird wie Veronika als Abbild von Menschlichkeit gesehen. Symbolisch wurde für alle Ersthelfer im Katastrophenschutz eine Rose an das Grab gelegt.
Anschließend ging es herauf zum Soldatenfriedhof. Wie damals die weinenden Frauen um Jesus trauerten, gib es heute wieder viel Leid und Tod in den Kriegen um uns herum und weltweit. Möge die Rose uns darin erinnern, dass wir Anteil nehmen und nicht abstumpfen, sondern mittrauern.
„Noch heute wirst du mit mir im Paradiese sein“, so spricht Jesus dem Schächer zu seiner Rechten an der nächsten Station am Hochkreuz zu. Hoffen wir, dass Gottes Gabe und Zusage uns auch erreicht in der Stunde des Todes.
Die nächste Station stellt Frauen dar, die von weitem Jesu Tod begleiten. Auch heute sind Sterbe- und Trauerbegleiterinnen unter uns, die diesen kostbaren Dienst machen.
An der Trauerhalle, der letzten Station, wurde an Joseph von Arimathäa gedacht, der für Jesus um eine würdige Bestattung bittet. Sorgen auch wir dafür, dass immer eine würdige Beisetzung ermöglicht werden kann, auch für Menschen ohne Angehörige.
Mit dem Zeichen der Rose und dem Lied „Bleibet hier und wachet mit mir“ schloss der einstündige Gang über den Friedhof ab.
Knapp 30 Personen nahmen noch die Einladung zu einem einfachen Frühstück im Pfarrheim an und
freuten sich, eine Rose als Erinnerung mitnehmen zu können.
Annegret Kortmöller
abgelegte Rose auf einer Stele